Roth, 24.06.2018

Verbandstag der Soli Bayern

Am 24.06.2018 kam turnusgemäß der alle drei Jahre tagende Verbandstag der Soli Bayern, bestehend aus dem erweiterten Präsidium und den Delegierten aus den Bezirken Oberbayern, Schwaben, Unter-, Mittel und Oberfranken sowie Vertreter der lokalen Politik zusammen. Hauptthemen waren die Rechenschaftsberichte und Entlastung der Präsidiumsmitglieder, die Vorstellung der Grundelemente eines neuen Verbandserscheinungsbildes und Neuwahlen des Präsidiums.

Präsident Harald Schmid eröffnete den Verbandstag mit einer kurzen Begrüßung und einem Totengedenken, insbesondere an den in der Amtszeit verstorbenen Motorsportleiter, Dieter Tröger. Der 1. Bürgermeister der Stadt Roth Ralph Edelhäußer und die stv. Landrätin des Landkreises Roth, Dr. Hannedore Nowotny, hielten jeweils eine kurze Ansprache, BLSV-Präsident Jörg Ammon ließ sich entschuldigen.

Als Gast des Verbandstages gab der Präsident der Soli Deutschland, Bernd Schwinn, einen kurzen Abriss der Verbandstätigkeit auf Bundesebene. Er wies auf die veränderte Sportförderung im Hallenradsport hin, hob die erreichten Spitzenerfolge im 1er Kunstrad durch Weltmeister Michael Niedermeier (2014 und 2015), und Weltmeisterin Milena Slupina (2017) sowie Ana Schrödinger, mehrfache Weltmeisterin im Einradfahren (IUF), die alle samt aus Bayern kommen. Die Zusammenarbeit mit den Freunden vom BDR sei sehr gut. Aktuell laufen Abstimmungen mit dem BDR zum Trainerausbildungskonzept (Übungsleiter). Nach Abschluss dieser kann die Soli auch B-Trainer eigenständig Ausbilden, A-Trainer sollen künftig durch BDR und Soli gemeinsam unter Federführung des BDR erfolgen. In gleicher Weise gut würde sich auch die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Rollsports mit dem DRIVE entwickeln. Besser als geplant entwickelt hätte sich die angespannte finanzielle Situation im Bund. Nahezu vollständig gewechselt hat das Personal der Bundesgeschäftsstelle, wo Frank Zeiler Matthias Krause-Gaugstern als Geschäftsführer nachfolgte, Géraldine Cromvel als neue Bildungsreferentin eintrat, und Verwaltungsangestellte Birgit Rau 2018 in den Ruhestand gehen wird. Die Soli Deutschland sei schwerfällig und habe ein Umsetzungsproblem, und zudem sei die Öffentlichkeitsarbeit auf Bundesebene stark verbesserungsbedürftig, so der Präsident. Abschließend berichtete er noch über den Stand der Entschädigung von Enteignungsansprüchen der Soli auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, zu dem nun ein Vergleichsangebot vorläge. Darüber hinaus warb er noch für einen Ausrichter der DM im 6er-Rasenradball, was eine exklusive Soli-Disziplin ist. Er wies abschließend noch auf einen angekündigten Antrag des LV Baden-Württemberg hin zu geänderten Präsidiumsstrukturen, ähnlich denen wie sie im Landesverband BW umgesetzt wurden.

Harald Schmid fuhr im Rahmen seines Berichtes mit der Würdigung sportlicher Leistungen fort. So würdigte er den zweifachen Weltmeister Michael Niedermeier (Soli Bruckmühl), der den Verband positiv in die Öffentlichkeit gebracht hat und sich jetzt als Landestrainer engagiert, ebenso wie Milena Slupina (TSV Bernlohe), die 2017 Weltmeisterin wurde und die Spitzenerfolge fortsetzte. In diesem Zusammenhang hob er zusammen mit Volkmar Zint, Spartenleiter des TSV Bernlohe und Bernd Schwinn, Präsident der Soli Deutschland die vereins- und verbandsmäßige Förderung im Rahmen der jeweiligen finanziellen Möglichkeiten hervor - die nicht schlechter als die des BDRs seien – und traten damit anderslautenden Berichten in den sozialen Medien entgegen. Zudem würdigte er die mehrfache Weltmeisterin im Einrad IUF, Ana Schrödinger von der Soli München (in dieser Sportart gibt es keine Qualifikation wie bei Kunstrad oder Rollsport, sondern die Sportler treffen sich einfach zu einer WM). Einrad nach IUF wird von der Soli (RKB), dem BRV, den Bayerischen Turner- und dem Bayerischen Einradverband angeboten.

Gewürdigt wurden ferner die Deutschen Meister, im 1er Elite Milena Slupina vom TSV Bernlohe (2016), 1er U15 Jana Pfann von der Soli Bruckmühl (2017), im 2er U15 von Alexander und Daniel Stark vom TSV Bernlohe (2016 und 2017), im 6er Kunstrad U15 offen der RSV Frohnlach (2016), im 4er Einrad Elite der RKV Schweinfurt (2016), im 4er Einrad U19 der RKV Schweinfurt (2017).

Für 65 Jahre treue Mitgliedschaft wurde Vizepräsidentin der Soli Bayern und Deutschland sowie Bezirksvorsitzende Oberbayern Roswitha Kupfer unter großem Beifall mit Urkunde, und Präsent geehrt. Den Revisoren Rudolf Lutz und Wolfgang Langer (Obmann), die beide nicht mehr kandidieren, wurde vom Präsident für ihre langjährige, treue Arbeit gedankt.

Abschließend berichtete Harald Schmid noch über die geänderte Sportförderung für den Hallenradsport durch den BLSV (die anderen Sportarten der Soli Bayern werden vom BLSV derzeit nicht gefördert). Danach werden die Kosten abzüglich der Eigenbeteiligung der Teilnehmer bei den Bayern-D-Kader-Lehrgängen an der Sportschule Oberhaching nicht mehr direkt vom BLSV übernommen. Hierzu gab es diverse Gespräche mit dem BLSV. Die Soli Bayern erhält nun einen erhöhten pauschalen Förderbetrag vom BLSV, von dem anschließend die erhöhten Lehrgangskosten von rund vier Tausend Euro pro Lehrgang von der Soli Bayern als Anschlussverband komplett bestritten werden müssen, faktisch ein Nullsummenspiel. Eine Erhöhung der seit rund 15 Jahren konstanten Fördermittel bei steigenden Kosten sieht der Präsidenten als notwendig an, zumal es bei den Fachverbänden (z. B. BRV) eine Erhöhung gab und es eine Zusage gibt, dass die Soli Bayern als Anschlussverband nicht schlechter gestellt wird. Er wird daher mit der Bayerischen Staatsregierung und dem BLSV Gespräche mit dem Ziel einer erhöhten Förderung führen.

Schatzmeisterin Pia Hanauska bedankte sich bei Roswitha Kupfer für die Arbeitsteilung und verwies auf die Jahresabschlüsse, die von der Revision mit Obmann Wolfgang Langer nicht zu beanstanden sind. Die finanzielle Lage der Soli Bayern ist solide.

Bayernjugendleiter Matthias Salvermoser berichtete vom stattgefundenen Bayerjugendtag mit zwei neuen Besetzungen, allerdings konnte der Jugendleiter in Oberfranken nicht mehr besetzt werden. Ferner ist Frau Schmidt die neue Bildungsreferentin in der Landesgeschäftsstelle und löste die bisherige ab. Er wies noch auf das Projekt „Trialog“ mit Slowenien und dem Kosovo hin, bei dem die Soli Jungend in einer Art Partnerschaft beim Aufbau der dortigen Jugendarbeit unterstützt und einen länderübergreifenden Austausch fördert.

Radsportleiter Willy Ott wies nochmal auf das neue Lizenzverfahren hin, bei dem keine handschriftlichen Ergänzungen mehr möglich sind, und bat künftig um rechtzeitige und sorgfältige Antragstellung. Beisitzer Radball/-polo, Karl Müller, berichtet über die positive Entwicklung der sportlichen Erfolge auch im Radball. Dort erreichte eine Mannschaft aus Bamberg die Qualifikation auf die Deutsche Meisterschaft. Beisitzer Kunstrad, Jürgen Wachter, legte einen sehr ausführlichen Bericht vor und hob nochmal die Zunahme der sportlichen Leistungen in der Qualität mit zunehmenden Spitzenergebnissen - auch auf internationalem Parkett - hervor.
Beisitzerin Kommissäre Hallenradsport, Doris Niedermeier, bedankte sich für die Jacken der Kommissäre, und wies auf die Neuausbildung in 2018 hin, um die 16 bestehenden Kommissäre zu verstärken. Sie wies ergänzend auf die unterschiedlichen Fördersysteme von BDR und Soli hin, ebenso wie auf dem Umstand, dass die Hallenradsportfördermittel des BDR im Gegensatz zur Soli massiv gekürzt wurden. Sie bedankte sich bei der Soli Deutschland und der Soli Bayern für die nachhaltig gewährten Fördermittel für den Hallenradsport, ohne die die sportlichen Spitzenerfolge nicht möglich wären.
Beisitzer Aus- und Weiterbildung, Volkmar Zint, wird aus gesundheitlichen wie Altersgründen aufhören. Aktuell sind 154 aktive Übungsleiterscheine im Bestand und 94 abgelaufene. Er wies darauf hin, dass es künftig nur noch DOSB-Übungsleiterscheine geben wird und diese nur noch über digitalen Datenaustausch zu beantragen sein werden. Die neuen Übungsleiterscheine sind bis 28.02.2019 zu beantragen. Infos werden dazu von Verbandsseite noch folgen. Bis dahin gelten die alten Übungsleiterscheine.

Rollsportleiterin Bärbel Fesl wird ebenfalls nach 33 Jahren aufhören, erklärt sich aber bereit das Wertungsrichterwesen im Rollsport zu übernehmen. Sie verwies auf den zu verzeichnenden starken Mitgliederzuwachs im Rollsport der Soli Bayern hin, vor allem in Penzberg und Bruckmühl.

Der Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Hubert Dandl, legte über seine erste Amtsperiode ebenfalls einen ausführlichen Bericht vor. So wurde eine neue Homepage erstellt, die als eine der informativsten und besten im Bereich des Hallenradsportes einzustufen ist. Darin sind die aktuellen Veranstaltungstermine gelistet (2017 140 Termine). Zudem wird pro Jahr mit ca. 40 Artikel aktuell über Veranstaltungen der Soli Bayern oder nationale und international Veranstaltungen, an denen Sportler der Soli Bayern teilnehmen, mit einem kleinen Redakteursteam berichtet. Bei dem Redakteursteam bedankte sich Hubert Dandl, ohne deren Zutun dies nicht möglich wäre. Zudem wurde den Sportarten der Soli Bayern mit öffentlichen Fotoalben und einigen tausend professionellen Fotos und Videoplaylist mit ca. 160 Videos Ausdruck verliehen. Darüber hinaus wurde die Ausstellung „Balanceakte – 200 Jahre Fahrrad“ des Deutschen Museums unterstützt, wodurch eine große neue Zielgruppe für den Hallenradsport und die Verbandsgeschichte erschlossen werden konnte. Ebenso wurde im Bayernsport, dem BLSV-Verbandsmagazin, wieder regelmäßig über den Hallenradsport berichtet und eine gute Beziehung zur Redaktion geknüpft.

Abschließend stelle der Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Hubert Dandl, den von einer großen Mehrheit des Präsidiums der Soli Bayern für gut befunden Vorschlag zur Modernisierung des Verbandserscheinungsbildes der Soli Bayern in einer Präsentation vor. Der Vorschlag für die Soli Bayern beinhaltet eine grafisch modernisiertes, reduziertes Logo vor, sowie einen neu entwickelten Satz Piktogramme für die angebotenen Sportarten und die Festlegung der Farben und Schriftarten. Dieser Vorschlag könnte auch von anderen Landesverbänden und vom Bund übernommen werden.

Ansatz ist, das bestehende Logo zu modernisieren und grafisch und zeitgemäß zu vereinfachen/zu reduzieren. Dazu wurde für die „Umkranzung“ der grafisch reduzierte Lorbeer gewählt, der von der Symbolik eher den Ehrenkranz symbolisiert, als die bisherige Eiche, die in der jüngeren Geschichte stark im militärischen Kontext und im Deutschnationalismus steht. Es gab kontroverse Diskussionen zum Logo und auch zu einem Piktogramm. Ein paar Delegierte kritisierten den Logo-Vorschlag, da sie im Lorbeer ein militärisches Symbol sehen und nicht in der Eiche, was vom Leiter Öffentlichkeit der Sache nach so nicht geteilt wird, und auch nicht für wesentlich erachtet wird, da der modernere grafische Ausdruck im Vordergrund steht. Die Modernisierungsbestrebungen und der präsentierte Vorschlag wurden anschließend von einer großen Mehrheit der Delegierten für gut befunden, ebenso wie eine bundesweite Einführung begrüßt wurde.

Ein Antrag auf verkürzte und mit dem Bund angepasste Namensänderung in RKB Solidarität Bayern e.V. stimmten die Delegierten zu, ebenso wie sie das Präsidium anschließend für die vergangene Amtsperiode einstimmig entlasteten.

Bei den anschließenden Neuwahlen wurde das bestehende Präsidium weitgehend bestätigt, mit nachfolgenden Veränderungen: Harald Schmid wurde in geheimer Wahl mit einer Gegenstimme als Präsident bestätigt. Benedikt Zapf folgt Volkmar Zint als Beisitzer Aus- und Weiterbildung nach, Claudia Eppler wird Rollsportleiterin, Barbara Fesl übernimmt das Amt der Beisitzerin Wertungsrichter (Rollsport), das Amt des Motorsportleiters bleibt zunächst unbesetzt. Wolfgang Langer und Rudolf Lutz scheiden als Revisoren aus, ihnen folgt Thomas Wolf, und Holger Mellin nach. Die Revisoren bestimmen künftig untereinander einen Obmann. Volkmar Zint folgt Ulrike Neppig als Ersatzmitglied der Schiedskommission nach. Die Wahl wurde von den gewählten angenommen. Jürgen Wachter und Bärbel Fesel erklärten, dass sie zum letzten Mal antreten.

Im Anschluss wurden die über 30 Delegierten für die Bundeskonferenz im Herbst am 17./18.11.2018 auf Schloss Schney gewählt.


Hubert Dandl
Auf dem Verbandstag in Roth (mfr.) am 24.06.2018 neu gewähltes Präsidium der Soli Bayern (v.l.): Harald Schmid, Präsident; Dieter Wirth, Vizepräsident; Jürgen Wachter, Beisitzer Kunstrad; Pia Hanauska, Schatzmeisterin; Holger Mellin, Revisor; Willy Ott, Radsportleiter; Hubert Dandl, Leiter Öffentlichkeitsarbeit; Wolf, Thomas, Revisor; Matthias Salvermoser, Jugendleiter; Petra Greppmeir, Schriftführerin; Doris Niedermeier, Beisitzer Kommissäre Hallenradsport; Jürgen Wirth, Bezirksvorsitzender Oberfranken (Mitglied erweitertes Präsidiums- nicht gewählt); Karl Müller, Beisitzer Radball/-polo; Roswitha Kupfer, Vizepräsidentin; Dieter Endres, Schiedskommission (Obmann); Volkmar Zint, Schiedskommission (Ersatzmitglied); Margarethe Hanauska, Schiedskommission; Willi Kupfer, Schiedskommission; nicht auf dem Bild: Benedikt Zapf, Beisitzer Aus- und Weiterbildung; Claudia Eppler, Rollsportleiterin; Richard Salvermoser, Beisitzer Breitensport; Patrik Feineis, Beisitzer Jugend; Kathrin Orlob, Gleichstellungsbeauftragte; Harald Hirsch, Revison; Foto Hubert Dandl