Ein Spitzenergebnis, wie sie es zuletzt immer wieder gezeigt hatte, war an diesem Tag nicht drin. Zu stark hatte die Kondition gelitten und zu heiß war es in den kleinen Halle mit dem ungewohnt rumpeligen Boden in Bokod. Zufrieden kann sie dennoch sein. „Ich habe gekämpft und versucht, jeden Punkt zu retten."
Mit reduzierter Ausgangspunktzahl – auf die Ausführung des Sattellenkerhandstands in der schweizer Variante verzichtete sie zugunsten der kräftesparenden Version ohne Durchzug mit den gestreckten Beine – erkämpfte sie sich nach Luft ringend 171,52 Punkte.
Auch die anderen Sportler mussten den äußeren Umständen Tribut zollen. Das nahmen aber alle gerne hin. Zu froh waren sie, dass Martin Schön als aktiver Sportler die Initiative ergriffen hatte und die Austragung des dritten Weltcup-Termins in seiner Heimat mit viel Herz möglich gemacht hat, nachdem Hongkong als Veranstaltungsort ausgefallen war.
Die deutschen Frauen wurden ihrer Favoritinnenrolle gerecht und besetzten das komplette Treppchen: Erste wurde Viola Brand (Unterweissach), zweite Milena Slupina, dritte Mattea Eckstein (Stuttgart). Mit den 80 Punkten, die Milena Slupina in der Weltcupwertung für den zweiten Platz gutgeschrieben wurden, baute sie ihre Führung in der Gesamtwertung auf 280 Punkte aus. Hinter ihr liegen die Schweizerin Sina Bäggli mit 175 Zählern und Maren Haase (Hoffnungsthal), die in Ungarn nicht am Start war, mit 145 Punkten.
Milena startet also mit besten Aussichten im weißen Trikot der Weltcup-Führenden in das Finale am 30.November in Erlenbach. Dort werden doppelte Punkte für die Platzierungen vergeben. Mit weißem Trikot und weißer Weste geht bei den Männern Lukas Kohl (Kirchehrenbach) ins Finale. Er hat alle drei bisherigen Wettkämpfe gewonnen.